Hobbygärtner und -frauen sowie Gartencenter pflanzen oft in Torfböden. Torf ist ein Naturprodukt bestehend aus kompostierten Pflanzen und Moosen aus Torfmooren. Der Torfabbau tötet Sümpfe, während Sümpfe für die Kohlenstoffspeicherung unglaublich wichtig sind. Darüber hinaus erzeugt ein totes Sumpfgebiet mehr Kohlenstoff in der Atmosphäre. Es ist ökologischer Vandalismus, sagt Karin Bodewits von turfvrij.nl in Early Birds.
„Wir ärgern uns oft über die Schande, den Regenwald abzuholzen, aber das Roden der Moore im eigenen Hinterhof ist uns egal“, sagt Karin Bodewits. Dass die meisten Niederländer nicht wissen, dass in fast jedem Sack Porterde ein Stück alte Natur steckt, erstaunt sie. Und das, obwohl es eine grosse Anzahl Alternativen gibt.
Sie nennt es sogar ökologischen Vandalismus: „Nur wenn auf der Tüte torffrei steht, arbeiten Sie nachhaltig!“ In Deutschland, wo Karin Bodewits jahrelang lebte, ist es schon das Normalste der Welt, dass Gartencenter eine große Auswahl an torffreier Blumenerde anbieten. In England wird es um 2024 sogar ein Verkaufsverbot für Torfkompost an Gärtner geben. Aber in den Niederlanden sind wir noch nicht so weit.
Im Sumpf gespeicherter Kohlenstoff
Viele Menschen, aber auch Gartencenter, pflanzen in Blumenerde, die hauptsächlich aus Torf besteht. Torf ist ein Naturprodukt bestehend aus kompostierten Pflanzen und Moosen aus Torfmooren. Eine solche Torffläche wird entwässert und dann wird der Torf gehackt. Unsere Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder der Welt zusammen. Dennoch nutzt es nur ein Zehntel des Landes im vergleich.
Mit anderen Worten, Torfflächen speichern zwanzigmal mehr Kohlenstoff pro Quadratmeter als ein durchschnittlicher Wald und sogar viel mehr als der Regenwald. Der Sumpf stirbt durch Torfabbau. Ein toter Torfmoor gibt dann seinen gespeicherten Kohlenstoff an die Atmosphäre ab und trägt so zur globalen Erwärmung bei. Die Zerstörung von Mooren ist für 5 bis 7 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Das ist mehr als der gesamte Flugverkehr weltweit.
Alternativen
Gute torffreie Alternativen auf der Basis von Kokos, Rinde oder Holz sind immer noch schwer zu finden, obwohl es sie gibt. Karin Bodewits: „Es liegt also am Verbraucher, nach diesen Alternativen zu fragen und sie zu kaufen. Hoffentlich bleiben so die Torfflächen erhalten.“
Mans Schepers, Assistenzprofessor für Landschaftsgeschichte: „Es tut mir einfach in den Augen weh, wenn ich so ein Gartencenter betrete, all die ausgegrabenen Torfflächen, die da liegen. Auf die eine oder andere Weise ist dieses Problem bei uns in den Niederlanden unter dem Radar geblieben, obwohl es wirklich eine grosse Katastrophe ist.
Schepers: „Indem Sie Torf in Blumenerde verwenden, verbrennen Sie Ihre CO2-Archive, dieser Torf speichert jetzt viel CO2 und Sie graben das alles aus. Es ist wirklich eine total veraltete und unnötige Verwendung. Wir alle betrachten Kohle und Gas kritisch, während dies eine niedrig hängende Frucht ist, sodass Sie eine Alternative kaufen können.“
Quelle: NPO Radio 1